2013 | Wohnungsbau

Doppelhausvilla im Musikerviertel

Projektbeschreibung

In dem sogenannten Musikerviertel wurde befürchtet, dass durch Bauträgermaßnahmen der Gebietscharakter als Einfamilienhausgebiet aus den sechziger und siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts verloren gehen würde. Deswegen liefen die dortigen Anwohner Sturm, so dass ein neuer Bebauungsplan beschlossen wurde, der dieser Problematik Rechnung trägt. Beschlossen wurde in diesem Zusammenhang auch eine streng gefasste Gestaltungssatzung. Die Einschränkungen beziehen sich sowohl auf Traufhöhenlage, Geschossigkeit, Anzahl der Wohneinheiten pro Mindestgrundstücksgröße (600 qm je zwei Wohneinheiten), Beschränkung auf bestimmte Fensterformate.

Aus diesem Grund wurde ein Doppelhaus gewählt mit vier Wohnungen auf zwei Grundstücken. Das Ziel der Gestaltgebung war darin zu sehen einen gegliederten Bautypus zu entwickeln, der die Typologie der Umgebung spiegelt und sich in den Kanon der sechziger Jahre Architektur einfügt und die typische Doppelhaus-architektur der gespiegelten „Zwillinge“ als solche nicht entstehen lässt, sondern durch eine asymmetrische Gestalt eine Einheit herbeiführt.

Fazit: Die Geschichte weiterbauen …

… meint: das Vorgefundene finden, auf der Suche nach Spuren aus Vergangenheit und Ort, Geschichte interpretieren und durch Anspielungen deuten, Vergangenheit und Gegenwart miteinander vermitteln, Altes und Neues in eine unauflösliche Beziehung setzen – eine neue Einheit begründen, Altes und Neues nicht konfrontieren, sondern sich gegenseitig ergänzen, in das bestehende Ensemble ein Muster unserer Zeit einweben, nicht das Neue mit der Tarnkappe des Alten maskieren.